NEUE MICHAELSKIRCHE

Die neue Michaelskirche in Burgfelden

Der Neue Alb-Bote berichtete am 16.Dez.1896, daß es für Burgfelden ein Ehrentag war, als mit viel Prominenz und 330 geladenen Gästen die neue Michaelskirche unter ihrem Ortsgeistlichen Pf.Hauber eingeweiht werden konnte. Als Besonderheit wird noch erwähnt, daß beim Festgottesdienst die Eheleute Reuß ihre "Goldene Hochzeit" feiern durften. Finanziert wurde die Kirche durch den Verkauf der alten Michaelskirche an die Staatsfinanzverwaltung um 16 000M, durch landesweite Spenden und einer Lotterie in Stuttgart.

Der Kirchenneubau war notwendig geworden, da der Abriss und Wiederaufbau der alten Michaelskirche durch den Fund romanischer Fresken verhindert wurde. Planung und Bauleitung im neugotischen Stil lagen in den Händen von Regierungsbaumeister Pohlhammer aus Stuttgart.

Gebaut ist die Kirche in Backsteinfugenbau aus hellgrauen Wasseralfinger Schlackensteinen in Verbindung mit Dettenhauser Sandstein.
Wie die Kirche innen ausgesehen hat, wissen wir nur aus mündlicher Überlieferung, da bisher noch kein Bild aufgetaucht ist. Sie hatte einen glatten Verputz und um den Chorbogen eine Bemalung. 1930 wurde der Putz ausgebessert und neu gestrichen. Jedoch schon 1953 gab es wieder viele schadhafte Stellen, weil 1896 beim Neubau sehr schlechtes Material verwendet wurde. Im gesamten Innenraum mußte man alles abklopfen und einen neuen Rauputz aufziehen, der wahrscheinlich aus finanziellen Gründen ohne Farbe blieb. Erst bei der letzten Renovierung 1985 bis 86 unter Pfr. May, kam in Eigenleistung der Kirchengemeinde die heutige gelbliche Farbe auf den Putz. Die Holzteile hat Malermeister Neumann aus Tailfingen mit besonderer Hingabe sorgfältigst gestrichen.
Heizen konnte man die Kirche auf der linken Seite vorne und hinten mit je einem Kohlenofen. Heute ist eine sehr effektive Elektoheizung unter den Bänken installiert.
Das runde Fenster im Chorraum, mit dem auferstandenen Christus, hat der Kunstverein aus Ebingen gestiftet.


Die neue Orgel von 1986, gebaut von der Fa.Orgelbau Braun aus Bickelsberg, hat 14 Register. Sie konnte innerhalb von zwei Jahren, mit zum Teil großzügigen Spenden, bezahlt werden. Der Prospekt ist von der Vorgängerorgel.
Im Turm hängen drei Glocken, die 1972 unter Pfr. Theophil Hauser angeschafft wurden.