Gräber
Gräber in der alte Michaelskirche in Burgfelden
Quelle: Publikation zu Burgfelden vom Landesdenkmalamt BW

Bei Grabungen in der Michaelskirche wurden mehrere Bestattungen aus unterschiedlichen Zeiten gefunden. Leider wurde dabei nichts dokumentiert oder ist verlorengegangen und so ist wenig greifbares über ihre Lage vorhanden.
Mitten in der noch im Fundament erhaltenen Apsis befindet sich ein gemauertes Doppelgrab, darin ein Mann und eine Frau bestattet ist. Was anfänglich als Grablege des Stifterehepaares der Kirche vermutet wurde, wird nach neueren Untersuchungen als spätmittelalterliche Bestattung herausragender Persönlichkeiten angesehen. Wegen dem 1848 erfolgten Grabraub kann keine genauere Datierung mehr gemacht werden, da Grabbeigaben fehlen. Das noch 1957 gefundene Goldfolienkreuz, heute im Landesmuseum in Stuttgart, brachte auch keine weitere Klärung. Die Grabplatte war laut Oberamtsbeschreibung von Balingen im Jahr 1880 noch vorhanden.


In der südlichen Hälfte der Kirche wurden zwei Steinkistengräber aus Tuffsteinplatten mit Kinderskeletten gefunden. Diese beiden, sowie ein weiteres Steinkistengrab mit gestörtem Befund waren beigabenlos. Ein weiteres Kindergrab, in den Felsboden gehauen, lag unter dem Fundament der ehemaligen Südwand. Darin fand man ein Ohrringfragment aus der Zeit um 700 n.Chr. In einem Eichensarg, der heute im Museum in Balingen steht, war ein Frau mit ca. 18 Jahren bestattet.

Aktuell
Bildnachweis: Schwarzwälder Bote

Das Alter der beiden Skelette aus dem gemauerten Doppelgrab in der Apsis ist etwas umstritten. Anfänglich vermutete man in dem Grab das Stifterehepaar der Michaelskirche aus dem 8. Jahrhundert, was jedoch immer wieder angezweifelt wurde. Die Knochen wurden zwischenzeitlich in Tübingen wieder gefunden. Auf Anregung des Förderveins Burgfelden wird unter der Regie von Stadtarchivar Herr Dr. Lang nach C14 eine neue Altersbestimmung erstellt. Die schon durchgeführte Voruntersuchung brachte keine neuen Erkenntnisse.

Finanziert wird die Untersuchung aus Spenden, Zuschuss von Albstadt und dem Förderverein Burgfelden.

25.2.2007
Die Altersbestimmung ist abgeschlossen. Eine kleine Sensation: Die Skelette sind noch älter als zuerst vermutet. Das männliche Skelett wird datiert zwischen 600 und 650, das weibliche auf 630 bis 680.