GEMEINDE
BURGFELDEN
Burgfelden liegt auf der Berginsel des Böllat und ist mit dem PKW nur über eine Kreisstraße von Pfeffingen aus zu erreichen. Mit rund 340 Einwohnern ist der Ort nicht nur die kleinste, sondern mit 912m über dem Meeresspiegel auch die am höchsten gelegene Teilgemeinde der Stadt Albstadt.
Die Burgfelder Bevölkerung ist sturmerprobt und wird besonders im Frühjahr und Herbst von schweren Stürmen heimgesucht mit erheblichen Gebäudeschäden. Am Rand der kleinen Gemarkungsfläche fällt der Berg in alle Richtungen, nach Pfeffingen, Margrethausen, Laufen und zum Wannental/Zillhausen ab.
Der Böllat, nordwestlich der Gemeinde, ist ein markanter Aussichtsfelsen. Der Besucher kann hier eine der erlebnisreichsten Aussichten genießen, die die Alb zu bieten hat. Hinter dem Wannental gedeihen die Balinger Berge mit Hörnle und Lochenstein, daneben folgen der Plettenberg und im Hintergrund sind die Höhen des Schwarzwaldes und in südöstlicher Richtung gar die Alpen zu sehen. Nördlich schweift der Blick zu den Gäulandschaften des Neckars und kehrt schließlich wieder zum Albrand des breiten Hundsrücken zurück.

Offensichtlich haben schon unsere Altvorderen diesem Platz eine besondere Bedeutung zugemessen. So entstand Burgfelden aus einem uralten fränkischen Adelssitz aus dem 7. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1064 n.Ch. Im 13. Jahrhundert fiel Burgfelden zusammen mit Pfeffingen und Laufen unter die Herrschaft der Schalksburg. Die Schalksburg liegt auf der Gemarkung Laufen, von Burgfelden führt jedoch ein schmaler Pfad entlang des steilen Hangs zur Schalksburg. Im 13. und 14. Jahrhundert saß hier eine Seitenlinie der Hohenzollern. Durch den Verkauf der Schalksburg 1403 kam Burgfelden zu Württemberg. Wie es um 1900 in Burgfelden bestellt war, kann man im Konferenzaufsatz des Schulamtsverweser Walz nachlesen.
In der Ruhe der Landschaft der Hochalb steht hier mit der St. Michaelskirche der kunsthistorische Höhepunkt von Albstadt. Der einfache rechteckige Saalbau aus dem 11. Jahrhundert wurde auf den Resten von kleineren Kirchenbauten aus dem 8. Jahrhundert errichtet.
Der ca. 1050 errichtete Turm weist italienische Einflüsse aus Graubünden und dem Tessin auf. Im Jahre 1892 entdeckte man im Zuge von Renovierungsarbeiten romanischen Wandmalereien in der Kirche. Der 2,4 m hohe Fries an der Nord-, Ost- und Südwand bestand aus dem 11. Jahrhundert. Die stilistische Verwandtschaft mit den Wandmalereien in St.Georg Reichenau/Oberzell ist unverkennbar. Die Bildsprache in Burgfelden übertrifft diese jedoch in ihrer Lebhaftigkeit.
Das dramatische Jüngste Gericht an der Ostwand wird an der Nordseite flankiert von der Parabel vom Barmherzigen Samariter und 12 Propheten. Die Südwand zeigt den Kampf des Hl. St. Michael mit dem Drachen sowie die Parabel vom reichen Mann (Prasser) und dem armen Lazarus.


Burgfelden ist auch in der Gegenwart nicht zur Wohn- / Schlafgemeinde verkommen. Zum kulturellen Leben tragen neben dem regen Vereinsleben auch die private Galerie im Bergkaffee Wedel und das Burgfelder Musikforum bei. Das mit viel Engagement der Bevölkerung sowie des Fördervereins Burgfelden geschaffene Bürgerhaus bietet hierbei oft den Treffpunkt. Die neue Kirche und der Kindergarten runden das Angebot ebenso ab, wie der ortsansässige Gasthof, das Bergkaffee und der kleine Laden zur Nahversorgung.